Zum Inhalt springen
Viele Mitarbeiter haben bei der zunehmenden Anzahl an KI-Tools Bedenken, dass sie Ihre Jobs durch die künstliche Intelligenz verlieren. Mit diesen sechs Tipps nehmen Sie Ihren Mitarbeitern Bedenken.
Modern Work Know-how

So entkräften Sie Angst vor KI

Was tun, wenn in Ihrem Team die Angst vor KI umgeht? Sechs Tipps, wie Sie KI-Bedenken aufgreifen und entkräften können.

Artikel teilen

6. November 2024

·

Lesezeit: 5 Min.

Künstliche Intelligenz (KI) ist im Alltag angekommen, und die Ausbreitung von KI-Programmen wie ChatGPT hat in der Arbeitswelt einen Umbruch ausgelöst. Wie schon in so oft in der Geschichte, wenn eine technische Umwälzung sich Bahn bricht, reagieren die Menschen sehr unterschiedlich auf die neue Technik. Die Neugierigen und Technikaffinen stürzen sich begeistert auf KI-Tools. Andere warten erst einmal skeptisch ab, wie sich die Dinge entwickeln. Wiederum andere lassen sich von Ängsten leiten und lehnen KI kategorisch ab. Viele Angestellte haben Sorge, dass sie technisch nicht mithalten können oder dass sie in wenigen Jahren KI von KI ersetzt werden.

Emotionen verstehen und Ängste abbauen

Angenommen, als Teamleitung nehmen Sie wahr, dass einige Mitarbeitende unsicher und skeptisch auf das Thema KI reagieren. Gleichzeitig wissen Sie, dass die Einführung von KI-Unterstützung in Ihrer Abteilung nur eine Frage der Zeit ist. Als Führungskraft gehört es zu Ihrer Verantwortung, Bedenken und Ängste von Mitarbeitenden ernst zu nehmen. Mit einigen psychologischen Kenntnissen gelingt es Ihnen leichter, Emotionen im Joballtag zu verstehen. Wie kann es Ihnen gelingen, den irrationalen Teil von Ängsten vor KI abzubauen und Zweifelnde ermuntern, sich mit KI zu beschäftigen? Wir haben dazu Expertenwissen ausgewertet, darunter Empfehlungen von Dr. Katharina Weitz (Psychologin und Informatikerin) sowie Empfehlungen von Dr. phil. Katharina von Knop, Expertin im Aufbau von digitalem Vertrauen.

6 Tipps für den Umgang mit KI-Angst im Team

Eigene Erfahrungen mit KI sammeln

Es stärkt Ihre Glaubwürdigkeit, wenn Sie sich als Führungskraft nicht als allwissend darstellen und die Bedenken von Teammitgliedern aufgreifen. Zeigen Sie, dass gemeinsames Lernen und Hinterfragen zur Kultur des Unternehmens gehört. Sammeln Sie beispielsweise die Fragen und Bedenken im Team. Überlegen Sie gemeinsam, wer oder was dabei helfen kann, diese zu klären. Denkbar wären gezielte Schulungen oder ein auf Ihre Branche bezogener Vortrag beispielsweise von KI-Experten. Auf diese Weise fühlen sich die Mitarbeitenden ihren offenen Fragen in der Regel nicht mehr ausgeliefert, sondern können das Gefühl der Kontrolle zurückgewinnen. Sammeln Sie selbst Erfahrung im Umgang mit KI und bilden Sie sich weiter. Je besser Sie KI verstehen und wie sich KI möglicherweise auf Ihr Team auswirkt, umso wirksamer können Sie agieren.

Auf KI-Skeptiker eingehen

Skepsis hilft dem Menschen dabei, sich auf einen großen Entwicklungsschritt einzustimmen – schließlich handelt es sich um etwas bislang Unbekanntes. Eine "gesunde" Skepsis führt dazu, dass man über die Konsequenzen einer Neuerung nachdenkt. Rationale Überlegungen sind zum Beispiel: Welche Vorteile bringt KI für mich persönlich? Welche Nachteile birgt KI für mich? Wenn Sie auf die Bedenken eingehen, reagieren Skeptiker oft ausreichend pragmatisch, sodass sie sich dann nicht nur mit den Risiken, sondern auch mit den Chancen von KI befassen.

Irrationale Ängste als solche erkennen

Irrationale Angst vor KI speist sich oft aus dem Gefühl, dass Wirklichkeit wird, was Science-Fiction-Filme an die Wand malen: dass selbstdenkende Maschinen die Macht übernehmen. Gegen irrationale Angst hilft es, sich mit KI zu beschäftigen und zu verstehen, dass KI sich nach derzeitigem Wissenstand nicht eigenständig fortentwickeln kann. KI-Programme wie ChatGPT sind Werkzeuge – nicht ein System, das das Leben des Einzelnen bedroht. KI muss trainiert werden – und kann nur auf den Wissensfundus zurückgreifen, mit dem sie gefüttert wurde. Wer das weiß, wird KI nicht so schnell überschätzen. Sollten Sie als Führungskraft mit realitätsfernen Überreaktionen eines Mitarbeiters konfrontiert sein, sollten Sie erwägen, individuelle professionelle Unterstützung hinzuziehen.

Skeptiker behutsam mit KI konfrontieren

Aus psychologischer Sicht hilft gegen "normale" Angst am besten die Konfrontation mit dem, was Angst macht – allerdings muss diese Konfrontation behutsam und bewusst erfolgen. Konkret heißt das: Ein KI-Profi könnte in Ihrer Abteilung anhand von Beispielen zeigen, was mit KI am Arbeitsplatz möglich ist – und wo die Grenzen der KI sind. Oder das Team könnte zu Lernzwecken einmal pro Woche mit einem KI-System arbeiten, um direkt etwas über diese Technologie zu lernen. In der Regel nimmt es dem Einzelnen den Schrecken vor KI, wenn er sich als Teil der Lösung und handlungsfähig wahrnimmt. Ein weiterer Ansatz besteht darin, Mitarbeitenden mögliche Vorteile durch den Einsatz von KI aufzuzeigen. Zum Beispiel könnte die künstliche Intelligenz Aufgaben übernehmen, für die das Team im Tagesgeschäft keine Zeit hat.

KI-Kompetenz aufbauen

Ein wichtiger Schritt zur Entmystifizierung von KI ist Schulung. Befähigen Sie die Menschen, die Technik zu beherrschen. Wer bislang keine Berührungspunkte mit der Technologie hatte, merkt schnell, dass er auf seinem Fachgebiet mehr Expertise hat als die KI selbst. Erläutern Sie, wie KI dabei helfen kann, die Arbeitsbelastung zu verringern und Mitarbeitende von Routineaufgaben zu befreien. Betonen Sie, dass die Technologie dazu gedacht ist, Menschen zu unterstützen, nicht zu ersetzen. Denken Sie daran, immer wieder Feedback einzuholen, wie die Mitarbeitenden zu den neuen Schritten stehen.

Change rechtzeitig und ehrlich kommunizieren

Wenn das Unternehmen die Grundsatzentscheidung trifft, beispielsweise eine KI-gestützte Software einzuführen, sollten Sie Ihr Team ehrlich mit der Idee vertraut machen. Erläutern Sie, wie sich die neue Software auf ihre Tätigkeiten und Verantwortlichkeiten auswirken wird. Seien Sie ehrlich, nehmen Sie die Bedenken der Mitarbeitenden ernst. Zur Wahrheit gehört aber auch dazu, dass in der schnelllebigen digitalen Arbeitswelt nur die erfolgreich sein werden, die sich an Veränderungen anpassen können. Wer rechtzeitig lernt, mit der neuen Technologie umzugehen, hat gute Chancen, auch künftig einen sicheren Job zu haben.

Veränderungen in der Unternehmenskultur umsetzen

Erfahren Sie mehr über unser Consulting für Office-Transformation und Veränderungs- & Change-Management.

Pressekontakt

Presse Lyreco Deutschland GmbH

de.mec.marketing@lyreco.com

Ähnliche Artikel anschauen

KI verändert nicht nur Arbeitsweisen, sondern auch die Arbeitsumgebung und Raumgestaltung des Büros.
Modern Work Know-how
Wie verändert KI die Bürowelten?

Haben Sie eine Vorstellung davon, wie KI unsere Arbeitsweisen und Arbeitsorte verändert? Die Zukunft ist näher, als viele vermuten.

Artikel lesen
Psychologische Sicherheit im Team ist ein wichtiger Erfolgsfaktor, um Innovationen und Fortschritt im Unternehmen voranzutreiben. Ein enger Austausch von Führungskraft mit einzelnen Teammitgliedern ist dabei essenziell.
Modern Work Know-how
Erfolgsfaktor Psychologische Sicherheit

So kultivieren Sie Innovation! Brauchen Sie lauter Überflieger im Team, wenn Innovation und Fortschritt das Ziel sind? Nein, der Nährboden für Innovation sind nicht die Leistungen Einzelner, sondern das Wie der Zusammenarbeit.

Artikel lesen
So sollten Sie hybride Meetings gestalten, damit sich alle Teilnehmer eines Meetings einbezogen fühlen. Bei Lyreco und MYWORKSPACE beachten wir auch solche Faktoren bei der Bürogestaltung.
Modern Work Know-how
Hybride Meetings fair gestalten

Achtung, Frustgefahr! Bei hybriden Meetings fühlen sich die remote Teilnehmenden oft übersehen und ausgeschlossen. Dabei ist es gar nicht so schwer, dass hybride Meetings fair und effizient ablaufen.

Artikel lesen