Wozu mache ich das?
Nichts motiviert Menschen auf Dauer so sehr wie die Sinnhaftigkeit ihres Tuns. Für Angestellte ist sie ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des Arbeitgebers.
Doris Ehrhardt
·11. November 2024
·Lesezeit: 3 Min.
Einen Beitrag zum großen Ganzen leisten
In einer Umfrage zur Wechselbereitschaft von Arbeitnehmenden ist für 58 Prozent der Befragten ein "sinnerfüllender Job" einer der wichtigsten Beweggründe, warum sie bei ihrem jetzigen Arbeitgeber bleiben möchten (forsa, 2024). Bei der Frage nach dem Sinn geht es dem Einzelnen nicht unbedingt darum, ob seine Tätigkeit systemrelevant ist oder den Planeten rettet. Vielmehr möchte er erleben, dass er einen Beitrag zum Unternehmenserfolg leistet.
Sinnerfahrung ist ein starker Motivator
Eine selbstständige Arbeitsgestaltung und das Gefühl, etwas Sinnvolles zu machen, macht für mehr als ein Viertel der Arbeitnehmenden einer der wichtigsten Motivationsfaktoren im Beruf (Studie "Nachhaltige Arbeitsmotivation", IU Internationale Hochschule, 2022). Eine Sinnerfahrung ergibt sich für den Einzelnen daraus, dass er etwas tut, was ihm sinnvoll erscheint. Es liegt in der Natur des Menschen, dass er seinem Tun einen Sinn geben möchte – schlichtweg, weil es ihn beglückt. Ein simples Beispiel ist das Rasenmähen. Man sieht sofort, wofür man schiebt und schwitzt – diese Sinnerfahrung bringt das Belohnungssystem im Gehirn auf Hochtouren. Das Glücksgefühl wiederum spornt den Menschen an, weiterzumachen.
Aber welches konkrete Ergebnis sehen diejenigen, die in einem globalisierten Betrieb mit hochkomplexen Abläufen arbeiten? Woher können sie wissen, welche Auswirkungen beispielsweise ihre Excel-Tabelle auf den Unternehmenserfolg hat?
Sinnhaftigkeit – eine Säule von New Work
Hier liegt eine Stärke der New Work-Arbeitskultur. New Work-Konzepte gehen davon aus, dass die Menschen grundsätzlich nach Selbstverwirklichung, Sinnfindung, Autonomie und Ganzheit streben – und dass es ihnen im Beruf nicht ausschließlich ums Geldverdienen geht. Vielmehr sehen sie den Sinn und Zweck auch darin, das zu tun, was sie wirklich möchten und wovon sie überzeugt sind. In einer New Work-Arbeitskultur werden deshalb die Mitarbeitenden nicht darauf reduziert, ein Mittel zum Zweck zu sein, sondern sie werden als Menschen mit unterschiedlichen Eigenschaften und Bedürfnissen angesehen. Folgerichtig werden in einer derartigen Arbeitskultur die Arbeitsbedingungen – auf Basis einer vernünftigen Wirtschaftlichkeit – so gestaltet, dass die Beschäftigten ihre Tätigkeit als sinnstiftend empfinden. Das ist meist dann der Fall, wenn folgende Komponenten gegeben sind:
Selbstbestimmung und Selbstentfaltung
Klarheit über die Ziele des Unternehmens
persönliche und berufliche Weiterentwicklung
Partizipation und Gemeinschaftsgefühl
Sinnstiftung fördert die Mitarbeiterbindung erheblich
Eine Sinnerfahrung auf Seiten der Angestellten setzt eine Sinnstiftung auf Seiten des Arbeitgebers voraus. Die Sinnstiftung ergibt sich daraus, an welchen Werten und Zielen sich das Unternehmen orientiert und welchen Daseinszweck bzw. Purpose es sich gibt. Je mehr Übereinstimmung Mitarbeitende zwischen ihren Wertvorstellungen mit jenen des Unternehmens erkennen, umso stärker identifizieren sie mit diesem Arbeitgeber und umso mehr intrinsische Motivation gewinnen sie. Damit wächst auch ihre Bereitschaft, ihr Bestes zu geben. Wie die oben genannte Studie zeigt, binden sich Angestellte bevorzugt an jene Arbeitgeber, die ihnen eine Sinnerfahrung ermöglichen.
Dazu muss ein Unternehmen seine Ziele, Zwecke und Wertorientierung klar definieren, kommunizieren und im Alltag glaubhaft praktizieren. Insofern ist es für Arbeitgeber kein Nice-to-Have, den Mitarbeitenden auf nachvollziehbare Weise Sinnperspektiven zu bieten, sondern ein Muss.
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