Geschützt bei der Arbeit im Freien
Der UV-Schutz ist neben allgemeinen Sicherheitsvorkehrungen ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsschutzes. Besonders betroffen sind Personen, die ihre Arbeit zum Großteil im Freien verbringen, sogenannte “Outdoor Worker”. Für sie wird der UV-Schutz künftig wichtiger als je zuvor.
Karina Kölling
·1. Mai 2023
·Lesezeit: 3 Min.
Bedingt durch den Klimawandel ist weltweit mit zunehmend warmen und trockenen Sommermonaten zu rechnen. Das wärmere Klima führt dazu, dass sich die Anzahl der jährlichen Sonnenstunden sowie die solare UV-Belastung erhöhen und es bereits Ende März oder Anfang April zu nicht zu unterschätzender UV-Strahlung kommen kann. Die erhöhte UV-Belastung betrifft Menschen in vielen privaten Lebensbereichen, aber auch in der Arbeitswelt - insbesondere “Outdoor Worker”.
Aufgrund gesetzlicher und behördlicher Vorgaben ist ein Arbeitgeber verpflichtet, geeignete Hautschutzprodukte bereitzustellen. Bereits ab einem UV-Index von 3 ist ein Schutz gegen die Strahlung empfohlen. Gleichzeitig ist der Arbeitnehmer dazu verpflichtet, diese Produkte auch anzuwenden. Zwar spielt die UV-Strahlung eine bedeutende Rolle für den menschlichen Stoffwechsel, erhöht die Aktivität des Immunsystems und zaubert Menschen ein Lächeln ins Gesicht. Aber natürliche Strahlung birgt auch gefährliche Risiken, da sie die Ursache von Hautkrebs sein kann. Rund 90% aller Hautkrebserkrankungen werden durch die übermäßige UV-Exposition verursacht. Ein Drittel der diagnostizierten Krebsarten ist Hautkrebs und somit einer der häufigsten Krebsarten. Seit 1. Januar 2015 ist weißer Hautkrebs in Deutschland als Berufskrankheit anerkannt.
2,5 Millionen
Rund 2,5 Millionen Menschen in Deutschland sind an Ihrem Arbeitsplatz natürlicher UV-Strahlung der Sonne ausgesetzt.
Risiko bei der Arbeit im Freien
Mitarbeitende, die sich viel im Freien aufhalten, sogenannte “Outdoor Worker”, sind einem hohen Risiko ausgesetzt und besonders gefährdet. Allein in Deutschland handelt es sich dabei um ca. 2,5 Millionen Menschen, die Ihre Tätigkeit an Arbeitsplätzen ausüben, an denen sie häufig UV-Licht ausgesetzt sind. In folgenden Berufsfeldern ist das Risiko aufgrund der „Outdoor-Arbeit“ erhöht: Logistik, Versorgungsunternehmen, Forstwirtschaft, Gartenbau, Bildungswesen, Bewirtung, Lebensrettung, Landwirtschaft, Kreuzfahrt sowie Schweißtechnik. Im Sommer verzichten jedoch viele Personen aufgrund der hohen Temperaturen auf lange Kleidung oder arbeiten sogar oberkörperfrei, was den Schutz der Mitarbeitenden stark beeinträchtigt.
Arten der UV-Strahlung
UVA-Strahlen
Führen zu Hautverbrennungen, Hautkrebs und Faltenbildung oder vorzeitiger Alterung. Sie haben eine längere Wellenlänge und dringen in die tiefere Hautschicht (Dermis) ein. Zudem erreichen sie die Linse und Netzhaut, sodass der graue Star oder Netzhautkrankheiten verursacht werden.
UVB-Strahlen
Durch sie entsteht eine Bräunung der Haut. Sie sind die Hauptursache von Sonnenbränden und tragen zur Entstehung von Hautkrebs bei. Im Gegensatz zu den UVA-Strahlen haben eine kurze Wellenlänge, wodurch sie die äußere Hautschicht, genannt Epidermis, erreichen und schädigen.
UVC-Strahlung
Diese Art der Strahlung wird durch die Ozonschicht blockiert und erreicht unsere Erde nicht. Jedoch können UVC-Strahlen bei bestimmten industriellen Prozessen künstlich erzeugt werden, wie zum Beispiel beim Lichtbogenschweißen. Hier ist passende Schutzkleidung unerlässlich
Fakten über UV-Strahlung
Krebserregend
Temperatur-unabhängig
Durchdringen Wolken sowie lose gewebte Materialien
Weder sichtbar noch fühlbar
Werden von Oberflächen wie Metall, Beton, Wasser und Schnee reflektiert
UVA-Strahlen sind Hauptursache für vorzeitige Hautalterung
UVB-Strahlen sind Hauptursache für Sonnenbrände
90 %
90 % aller Hautkrebserkrankungen werden durch die übermäßige UV-Exposition verursacht.
Best Practice für die Arbeit im Freien
Schützende Kleidung & Kopfbedeckung tragen
Geeignet sind zum Beispiel der UV-Nackenschutz für Helme, Warnschutz-Tshirts mit UV-Blocker oder Textilien mit UPF 35+ oder 50+ für zuverlässigen Schutz
Regelmäßig Sonnenschutzprodukt auftragen
Sonnenschutzcreme sollte regelmäßig bei der Arbeit im Freien verwendet werden. Sensible Partien wie die Nase, Ohren, Unterlippe sowie der Nacken und Hände sind nicht zu vergessen.
Schutzbrillen mit Sonnenschutz tragen
Für "Outdoor Worker" eignen sich Schutzbrillen mit UV-Schutz für den optimalen Sonnenschutz.
Wie wird Sonnenschutz richtig angewendet?
Um sich vor dem Hautkrebsrisiko zu schützen, ist die Verwendung von Sonnenschutzprodukten unerlässlich. Für eine korrekte Anwendung sollten Sie diese Hinweise beachten:
Tragen Sie das Sonnenschutzprodukt (mindestens LSF 50) etwa 15 - 20 Minuten vor Sonneneinwirkung großzügig auf die saubere und trockene Haut auf.
Verwenden Sie ausreichend Sonnenschutzmittel, da eine zu geringe Menge des Sonnenschutzproduktes die Schutzwirkung verringert. Ein Erwachsener benötigt mindestens sechs volle Teelöffel für den ganzen Körper.
Tragen Sie das Produkt mindestens alle 2 Stunden (bei Schwitzen oder Wasserkontakt häufiger) erneut auf, damit der Schutz erhalten bleibt.