Klassische Bürogestaltung war jahrzehntelang erfolgreich. Mitarbeitende, die Einzel- oder Zweierbüros gewohnt sind, möchten diese Strukturen oft behalten. Was spricht trotzdem für eine Transformation? 
Der Markt ist seit vielen Jahren dynamisch – Stichwort Globalisierung, Digitalisierung, neue Technologien, KI. Diese Trends verlangen ein Umdenken in drei Bereichen, die zusammenhängen: Strategie, Technologie und Raum. Unternehmen brauchen agile Organisationen mit motivierten Mitarbeitern. Wer sich dem Wandel verweigert, verliert Talente. Junge Fachkräfte beispielsweise gehen nicht zu Arbeitgebern, die keine hybriden Arbeitsweisen anbieten. Büroräume müssen einen Mehrwert bieten, es muss Spaß machen, dort zu arbeiten. Aber es wäre zu platt, nur das Design im Blick zu haben, auch die Unternehmenskultur, Strategie und Führung müssen passen.

Wissensarbeit ist heute weder zeit- noch ortsgebunden. Was bedeutet das für die Bürogestaltung? 
Mobiles Arbeiten braucht vielfältige, flexible Umgebungen. Man muss anlassbezogen arbeiten können. Anders ausgedrückt: Will ich durch die Wüste fahren, kaufe ich mir einen Jeep. Arbeitsumgebungen müssen zur Tätigkeit passen und diese aktiv unterstützen. Wer Ruhe braucht, geht in einen Fokusraum. Wer Inspiration sucht, nutzt die Kommunikationszone.

Neue Bürolandschaften erinnern manchmal an die Lobby von Designhotels. Da gibt es Sofas, Sessel, sogar Schaukeln. Machen solche Wohlfühlzonen faul? 
Warum sollte ich mich im Büro nicht wohlfühlen? Wir verbringen viel Lebenszeit bei der Arbeit. Hotel-Lobbys sind längst zu Arbeitsorten geworden, sogenannte Third Places. Unternehmen brauchen Kreativität – und die entsteht nicht auf Knopfdruck im Meeting, sondern oft zufällig, etwa beim Gespräch an der Kaffeemaschine. Ideen fließen leichter, wenn man gechillt ist. Ein organisiertes Meeting engt kreative Köpfe sehr ein. Bei ihnen sprießen die Ideen eher in informellen Umgebungen. Ein Investment in Wohlfühlzonen zahlt sich für Unternehmen aus. Motivation, Kommunikation und Produktivität steigen. Laut einer forsa-Befragung nutzen 60 Prozent der Beschäftigten informelle Bereiche häufig.

Viele Unternehmen haben noch Mobiliar in guter Qualität. Zum Wegwerfen eigentlich zu schade. Ist ein Umbau trotzdem sinnvoll? 
Sicher! Wir bei MYWORKSPACE sprechen im Briefinggespräch mit unseren Kunden unter anderem immer über ihre Ziele, die Umsetzung der Corporate Identity und natürlich auch das Budget. Wir gehen mit einem 360-Grad-Blick vor und machen bedarfsgerechte Angebote – vom Komplettkonzept einschließlich 3D-Raumscanning bis hin zu modularen Lösungen. Um eine große Wirkung zu erzielen, reicht manchmal schon ein neuer Teppich, eine andere Beleuchtung oder Wandfarbe. Ich bin ein großer Freund von nachhaltigen Lösungen. Wir können Wege finden, wie hochwertige Möbel wiederverwendet werden, Stichwort Refurbishment. Aber man darf nicht vergessen: Man kauft sich nicht erst dann ein neues Auto, wenn es nicht mehr fährt. Bei Büros spielen die veränderten Arbeitsweisen – und diese werden sich kontinuierlich ändern – eine sehr wichtige Rolle für eine gute Effizienz.

Angenommen, ein Unternehmen möchte informelle Kommunikationszonen einrichten, hat aber knappe Flächen. Was dann? 

Auch dafür finden wir gute Lösungen. Dann kann beispielsweise die Einführung von Desk-Sharing eine Option sein. Sinnvolles Desk-Sharing reduziert den Flächenbedarf für Schreibtische deutlich, sodass Platz für Kommunikationszonen entsteht. Auf engem Raum fördern Stehtische, Sitzecken oder kleine Projektinseln spontanen Austausch. Wichtig sind eine gute Akustik, angenehme Beleuchtung und eine Atmosphäre, die Offenheit unterstützt.

Sie sind auf der Suche nach einem Partner für Ihr neues Büro? Unser MYWORKSPACE-Team berät Sie, wie die ideale Arbeitsumgebung für Ihr Unternehmen aussehen kann.